Das Schicksal der Donauschwaben in den Werken von Nenad Novak Stefanović

In Zusammenarbeit mit dem Museum der Donauschwaben, einer Zweigstelle des Stadtmuseums Sombor, veranstaltete der Deutsche Verein St. Gerhard am Donnerstag, den 24. Oktober 2024, den fünften Vortrag der Vortragsreihe "Ein Schicksal, zwei Gesichter".

Als Gastdozent durften wir dieses Mal den Belgrader Schriftsteller, Publizisten und Journalist Nenad Novak Stefanović begrüßen, der in einer Reihe seiner Werke die unterschiedlichen Schicksale der Donauschwaben aus unserer Region verarbeitet hat. Sein erstes Buch "Eine Welt an der Donau" von 1996 war eines der ersten serbischen Werke überhaupt, welches sich mit dem Thema Donauschwaben beschäftigt hat. Inzwischen wurden seine Werke zum Teil auch ins Englische und Deutsche übersetzt.

Stefanović ist außerdem Autor einer Trilogie über Donaudeutsche, eines Dokumentarbandes mit Erzählungen "Eine Welt an der Donau" (1996), eines Reiseberichts über Deutsche in Amerika, "Heimat im Koffer" (2007) und eines Romans über ein Kinderkrankenhaus im Lager Rudolfsgnad – Ein Arzt hört Swing (2009). Im Zuge der Arbeit an diesem Buch hat sich Herr Stefanović dafür eingesetzt, dass am Ort des ehemaligen Lagers eine Gedenktafel angebracht wird. Das Buch "Dialog zwischen einem Serben und einem Deutschen an der Donau" (2013) ist das Ergebnis eines zehntägigen Gesprächs Stefanovićs mit dem Deutschen Stefan Barth in Fruška Gora über ihre gemeinsame Heimat und die Donau. Barth und Stefanovic sprechen offen über Themen der deutsch-serbischen Beziehungen, die Einwanderung von Deutschen und Serben in den Donauraum, sowie Ideologien und die Notwendigkeit, die Zeit der Täuschung zu überwinden. 

Bei seinem Vortrag in Sombor erzählte Herr Stefanovic wie er damals eigentlich eher zufällig mit dem Thema Donauschwaben in Berührung gekommen ist und gab dem Publikum spannende Einblicke in die Geschichten von Donauschwaben, die er über die Jahre kennengelernt und für die Recherchen zu seinen Büchern getroffen hat.

Die Vortragsreihe wird durch die freundliche Unterstützung der Bundesregierung ermöglicht. Die nächste Veranstaltung innerhalb dieser Reihe wird zum Thema Perspektive der Versöhnung zwischen Donauschwaben und Mehrheitsgesellschaft mit Historiker Dr. Zoran Janjetović am Donnerstag, den 21. November 2024 im Museum der Donauschwaben, Zmaj Jovina bb, Sombor stattfinden.

Oben