Doppelausstellung

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Ab dem 04. September zeigt das Museum Europäischer Kulturen mit "Begegnungen" zwei Ausstellungen in der Stadtbibliothek „Karlo Bijelcki" und dem Somborer Gesangsverein in Sombor, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln das multiethnische Zusammenleben im südöstlichen Europa beleuchten.

Das Projekt, das von der Koordinierung Ostmittel- und Südosteuropa in Kooperation mit dem Janus Pannonius Museum in Pécs/Ungarn und mit Unterstützung des Deutschen Vereins „St. Gerhard" und dem Institut für Auslandsbeziehungen e.V (ifa) Serbien realisiert wird, führt historische Fotos aus dem südungarischen Véménd mit aktuellen Aufnahmen aus dem Dreiländereck Ungarn/Kroatien/Serbien zusammen.

Die Ausstellung "Wir lebten in Vemend" mit ihren multiethnischen Dimensionen zeigt Portraits der Dorfbewohner von Véménd zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Lehrer Béla Hernai fotografierte zwischen 1916 und 1920 Menschen im Hof oder der Galerie seines Hauses. Er hielt damit unbewusst die letzten Augenblicke einer Gemeinschaft fest, in der Ungarn, Serben, Juden, Deutsche und Roma selbstverständlich nebeneinander lebten. Sie verstanden die Sprache und respektierten die Traditionen der Anderen. Sie alle verstanden sich als Véménder.

Im Rahmen der Ausstellung ermöglicht die Foto-Aktion "Bring ein Ding!" einen aktuellen Blick auf die Dimensionen von Beziehungen zu anderen Kulturen. Béla Hernai nahm die Bewohner von Véménd mit einem Gegenstand, der ihre Kultur unterstrich, auf. Urlaubsmitbringsel und andere Dinge sind nicht nur persönliche Erinnerungen: Sie helfen uns, andere Kulturkreise zu verstehen. Besucher der Ausstellung können sich mit einem für sie wichtigen Gegenstand aus einer anderen Kultur von einem Fotografen abbilden lassen und ihre persönliche Dinggeschichte erzählen.

Die Bilder der zweiten Ausstellung "Sie verlassen jetzt die Landkarte!" entstanden im Herbst 2008 im Dreieck zwischen Pécs/Ungarn, Osijek/Kroatien und Sombor/Serbien. Der DAAD-Lektor in Osijek Joern Nuber und die Berliner Fotografin Sandra Kühnapfel begaben sich auf die Spuren der deutschen Minderheit, die noch heute in der Region lebt. In 26 Portraits und Interviewausschnitten geben sie einen Einblick in den Alltag der Menschen, ihre Gedanken zur deutschen Sprache und Kultur sowie ihre Einstellung zu Deutschland.

 

 

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