Am
Samstag, den 6. Mai 2017, fand in Bački Jarak die feierliche Einweihung der
Gedenkstätte, die an die Internierung und den Tod Tausender Donauschwaben am
Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert, statt. Die Gedenkstätte wurde von ehem.
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, ehem. Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz,
und dem evangelischen Pfarrer, Herr Jakob Stehle, beide donauschwäbischer
Abstammung aus der Vojvodina, eingeweiht. Nach den Reden von Herrn Hans
Supritz, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben in Deutschland
und Seiner Exellenz dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Axel
Dittmann sowie Herrn Aleksandar Vučić, Ministerpräsident Serbiens, wurden im
Gedenken an die unschuldigen Opfer Kränze niedergelegt. Neben den vorab
genannten Vertretern der Bundesrepublik
Deutschland und des serbischen Staates, gedachten auch der Weltdachverband der
Donauschwaben vertreten durch den Vorsitzenden Herrn Stefan Ihas, sowie der
Nationalrat der deutschen Minderheit repräsentiert durch den Vorsitzenden Herrn
Laslo Genze Mandler und den Vorsitzenden des Exekutivausschusses Herrn Anton Beck
mit einer Kranzniederlegung den unschuldigen Opfern.
Das Vernichtungslager in Bački Jarak/Jarek bestand vom
Dezember 1944 bis April 1946. In diesem ersten Internierungslager für die
deutsche Zivilbevölkerung im damaligen Jugoslawien starben in 16 Monaten 7.000
unschuldige Frauen, Greise und Kinder. Laut der Volkszählung 1931 lebten auf
dem Gebiet der Vojvodina 328.000 Donauschwaben davon in Jarek 2.127, 47 Ungarn
und 2 Serben. Heute ist Jarek eine Ortschaft in der fast ausschließlich Serben
leben.
Der Bundesverband der Landsmannschaft der Donauschwaben
in Deutschland hat über 13 Jahre mit der Verwaltung der Ortsgemeinde in Bački Jarak sowie mit der Gemeinde
von Temerin, zu der Bački Jarak gehört, über die Errichtung einer Gedenkstätte
erfolglos verhandelt. Den Durchbruch brachte der Besuch der Bundeskanzlerin Dr.
Angela Merkel im Jahre 2015 in Belgrad. Im Gespräch mit Herrn Aleksandar Vučić,
Ministerpräsident von Serbien, sprach die Bundeskanzlerin auch die Genehmigung
der geplanten Gedenkstätte in Bački Jarak an. Herr Vučić sagte
daraufhin seine persönliche Unterstützung zu und hielt dieses Versprechen. Im
September 2016 wurde die Genehmigung zur Errichtung erteilt. Die Gedenkstätte
befindet sich in der Nähe der einstigen Massengräber und des jetzigen
orthodoxen Friedhofes der Gemeinde Bački Jarak.
Im Anschluss an die Einweihung in Bački Jarak fand im
Deutschen Verein „St. Gerhard", dem Sitz des Deutschen Nationalrates in
Serbien, ein Treffen zwischen den deutschen Delegationen und der deutsche Minderheit
statt, in dessen Rahmen Herr Dr. Andreas H. Apelt, Geschäftsführer der
Deutschen Geschellschaft e.V., einen Vortrag hielt.
Mit dem Aufbau der Gedenkstätte und der Organisation der
Einweihungsveranstaltung wurde der Deutsche Verein „St. Gerhard", Sitz des
deutschen Nationalrates in Serbien, beauftragt. Der Verein bedankt sich für die
Unterstützung des Projekts bei der serbischen Regierung, der Deutschen
Botschaft, der Konrad Adenauer Stiftung, dem Bundesverband der Donauschwaben
sowie bei der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg.
Besichtigung
vom MdB Hartmut Koschyk, dem Beauftragten der Bundesregierung für
Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten am 08. September 2017
Interview von Karoline Gil (Institut für das Auslandsbeziehungen e.V.) mit Herrn Anton Beck, Vorsitzender des Deutschen Vereins "St.Gerhard", Sombor/Serbien: Dass die Wunden heilen können